An zwei Tagen Filzworkshop filzten die Klasse 1 und 2 der Dr. Vits- Grundschule eine plastische Dornenhecke aus Schurwolle. Nach einer kleinen Vorstellungs- und Begrüßungsrunde lernten die Kinder:

Aus welchem Material besteht Wolle, wo kommt sie her?

Hier zeigte ich den Kindern Bilder von verschiedenen Tieren, die Wolle liefern, zum Beispiel Schaf, Ziege, Lama, Kamel und Alpaka.

Warum kann Wolle filzen?

Durch die Schuppenstruktur der Wollhaare können die einzelnen Wollfasern miteinander verfilzen. Dazu zeigte ich den Kindern eine Grafik von verschiedenen Fasern, mikroskopisch vergrößert. Dabei konnten die Kinder sehen, dass Wollhaare viele kleine Schuppen haben. Diese ermöglichen, dass sich die einzelnen Fasern beim Filzen miteinander verhaken können und so ein stabiler Filz entsteht.

Nun kamen wir zum praktischen Teil.

Um ein Gefühl für das Material Wolle zu bekommen, durfte jedes Kind erst einmal eine kleine Schnur filzen.

Jedes Kind bekam eine Gummimatte, auf der wir die Wollfasern der Länge nach rollen konnten. Dazu wurde die Wolle mit Wasser und Seife durchfeuchtet und so lange auf der Matte gerollt, bis sich die Wollfasern miteinander verbunden haben. Dabei konnten die Kinder beobachten, dass sich ihre Schnur beim Filzen verfestigt und in der Länge schrumpft.

Danach filzten die Kinder die Äste und Zweige der Dornenhecke aus grüner Wolle.

Da eine Hecke nicht nur aus einem runden Ast besteht, mussten die Kinder die runde Schnur in mehrere kleinere Verästelungen aufteilen und jedes Ästchen einzeln rollen. Die kleinen Schnüre, die wir am Anfang gefilzt hatten, durften die Kinder am Ende des ersten Tages mit nach Hause nehmen.

Am zweiten Tag widmeten wir uns den Blüten der Dornenhecke. Zunächst betrachteten wir uns eine fertige Blüte,  die ich als Anschauungsobjekt dabei hatte:

→Wie sieht eine Blüte von oben betrachtet aus?

→Welche Farben hat sie?

→Wie ist die Blüte aufgebaut?

Danach durften die Kinder Ihre eigene Blüte, die aus einem runden Stück Vorfilz besteht nach Lust und Laune mit farbiger Wolle verzieren. Die verzierten Vorfilzkreise wurden nun vorsichtig mit einem Netztuch abgedeckt, um die Muster beim Filzen nicht zu verschieben. Die Kinder lernten dabei, dass sie gerade am Anfang sehr vorsichtig mit ihrem Werkstück umgehen mussten. Im weiteren Arbeitsprozess lernten die Kinder, wie man aus einer flachen Filzfläche eine dreidimensionale Blüte formen kann.

Am Ende des Workshops haben es die meisten Kinder geschafft zwei Blüten zu filzen. Die fertigen Ranken und Blüten werden an den Dornröschenbildern, die von anderen Klassen gestaltet wurden, drapiert und im Schulhaus ausgestellt.

So können dann alle Besucher das Gemeinschaftswerk “Dornenhecke“ der Ganztagesklasse 1 und 2 bewundern.

Text: Daniela Dölger